Gregori, Ferdinand: Brief an Franz Karl Ginzkey. Berlin, 20.3.1918
20. 3. 18
Lieber hochverehrter Freund, es geht auf Ostern zu, das Wiener Volks-
theater u. das Hamburg. Schauspielhaus haben wieder einen neuen
Direktor, der Frieden mit Rußland ist ratifiziert, der mit Ru-
mänien auf dem Wege - man kann also mal einen Summa-
Strich machen, besonders wenn man wie ich Stallwache hat (es
heißt bei uns „Abendregie“) und beim besten Willen dabei keinen
Unterricht geben kann.
Ihre „Eva“ ist noch nicht da, Ihr photographierter Adam
aber sehr gefällig; er hat auch vor Ellens Augen Gnade gefunden.
Herzlichen Dank dafür! Sie bekommen auch in den nächsten Tagen
eine kleine „Sprechschule“, die ich selbst erst seit 3 Tagen kenne
u. die ungefähr das ist, was ich im künftigen Sommer selber