Vossische Zeitung
Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats= und gelehrten Sachen
Begründet 1704
Im Verlage von Ullstein & Co,
Telegramm=Adresse: "Ullsteinhaus"
Fernsprech=Anschlüsse: Amt
Moritzplatz Nr. 11800 bis 11850
[überstempelt durch:] [Gr/D.]
Redaktion
der Vossischen Zeitung
Berlin SW68
Kochstraße 22-24
25. Mai 18.
Herrn Dr. Heinrich Friedjung
Wien IX. Harmoniegasse 4.
Verehrter Herr Doktor,
Ich empfing heute Ihre kleine Erörterung über
das Bettelheim'sche Biographische Jahrbuch und würde sie selbst -
verständlich mit grösstem Vergnügen und sofort geben, wenn ich Sie
nicht bitten müsste, einige Stellen daraus entfernen zu lassen.
Ich kannte den "Offenen Brief" von Bettelheim( obwohl er ihn nicht
an uns gesandt hatte ), kannte den "Offenen Brief", mit dem Dr.de
Gruyter antwortete, habe die ganze Korrespondenz über den Fall genau
durchgelesen und bin also eingehend orientiert. Der Konflikt war
ja schon vollkommen beigelegt, denn der Verfasser,Dr. Kleinberg,
hatte die drei oder vier durchaus unbeträchtlichen Stellen, um
deren Aenderung ihn der Verleger gebeten hatte, schon in einer
neuen Fassung eingesandt, und es handelte sich dabei durchaus nicht
um nur stilistische Aenderungen, wie Herr Dr. Bettelheim in seinem
offenen Brief schreibt, sondern um Weglassungen von Erörterungen
beleidigender Natur, die nicht nur Karl May, sondern auch seine Frau,
den Maler Sascha Schneider und andere Personen betreffen. Diese Weg-
lassungen hätten an dem literarischen Bilde, das Dr. Kleinberg von
Karl May entwarf, nichts wesentliches geändert, und es ist mir ganz
Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats= und gelehrten Sachen
Begründet 1704
Im Verlage von Ullstein & Co,
Telegramm=Adresse: "Ullsteinhaus"
Fernsprech=Anschlüsse: Amt
Moritzplatz Nr. 11800 bis 11850
[überstempelt durch:] [Gr/D.]
Redaktion
der Vossischen Zeitung
Berlin SW68
Kochstraße 22-24
25. Mai 18.
Herrn Dr. Heinrich Friedjung
Wien IX. Harmoniegasse 4.
Verehrter Herr Doktor,
Ich empfing heute Ihre kleine Erörterung über
das Bettelheim'sche Biographische Jahrbuch und würde sie selbst -
verständlich mit grösstem Vergnügen und sofort geben, wenn ich Sie
nicht bitten müsste, einige Stellen daraus entfernen zu lassen.
Ich kannte den "Offenen Brief" von Bettelheim( obwohl er ihn nicht
an uns gesandt hatte ), kannte den "Offenen Brief", mit dem Dr.de
Gruyter antwortete, habe die ganze Korrespondenz über den Fall genau
durchgelesen und bin also eingehend orientiert. Der Konflikt war
ja schon vollkommen beigelegt, denn der Verfasser,Dr. Kleinberg,
hatte die drei oder vier durchaus unbeträchtlichen Stellen, um
deren Aenderung ihn der Verleger gebeten hatte, schon in einer
neuen Fassung eingesandt, und es handelte sich dabei durchaus nicht
um nur stilistische Aenderungen, wie Herr Dr. Bettelheim in seinem
offenen Brief schreibt, sondern um Weglassungen von Erörterungen
beleidigender Natur, die nicht nur Karl May, sondern auch seine Frau,
den Maler Sascha Schneider und andere Personen betreffen. Diese Weg-
lassungen hätten an dem literarischen Bilde, das Dr. Kleinberg von
Karl May entwarf, nichts wesentliches geändert, und es ist mir ganz