Hohenlohe-Schillingsfürst, Konrad zu: Brief an Karl Erdmann Edler. Triest, 7.12.1914
Von meinem Hubert, der bei Kriegs-
ausbruch freiwillig als Dragoner
einrückte u. schon nach 4wöchentlicher
Ausbildung nach Serbien geschickt
wurde, hatten wir seit 13. Novb.
gar keine Nachrichten. Gestern endlich
kamen Gott sei Dank drei Briefe
auf einmal, der letzte vom 22. Novb.
Voll frohen Humors u. frischem Reiter-
geist, mit Erzählungen von manchem
interessanten Erlebnis, von glücklich
überstandenen Gefechten an der
Kolubara, Riesenmärschen u. Über-
nachten im Freien, aber gesund u.
lustig. Gott schütze den lieben Buben!
Mein ältester Sohn, Alfred, wurde
in Canada zu Beginn des Krieges von
den Engländern gefangen genommen,