Jastrow, Ignaz: Brief an Heinrich Friedjung. Charlottenburg, 1.9.1915
daran beteiligen könnten, im Bunde mit einer vielleicht nur
kleinen Gruppe dem Gros der Bevölkerung in der Monarchie
etwas zu oktoyieren, das halte ich für ausgeschlossen.
Wenn man in diesen Dingen wirken will, so muß
man die Denkschrift auch andern zu lesen geben, damit sich
in der Unterhaltung die Urteile aneinander reiben kön=
nen. Da die Denkschrift einstweilen noch nicht in den Buch=
handel gelangt, so bitte ich mir für die Zwischenzeit eine
Anzahl Exemplare auf meinen Namen zurückzulegen,
für den Fall, daß ich bei meiner Rückkehr sie zu einem solchen
Zwecke brauche.
Jedenfalls bildete für mich persönlich die Vollendung
dieser Denkschrift einen während des ganzen Krieges gehegten
Wunsch, für dessen Erfüllung ich Ihnen meinen besten Dank
sage.
Im November soll ich in Wien in der Urania
sprechen, und wie Dr. Patzauer (Finanzministerium) wünscht,
auch sonst noch.
Also hoffentlich auf Wiedersehen.
Mit
achtungsvoll ergebenem
Gruß
Dr. Jastrow.