Wien, 17.12.31
Hochverehrte Meisterin!
Herzlichen Dank für Ihren liebenswürdigen Brief vom
13.12. Ihre Grüße habe ich vorgestern der Dienstagrunde zur allgemeinen
Freude ausgerichtet. Dr. Meßner hat mir nicht geschrieben. Ich bin es müde,
mit meinen Artikeln hausieren zu gehen. Daher schicke ich Ihnen den
absichtlich ganz knapp gehaltenen Artikel über den „Nobelpreis für Handel-
Mazzetti, damit doch wenigstens Sie von meiner guten Absicht Kenntnis
nehmen können. Vielleicht kann der Artikel auch durch Vermittlung des
hochgeschätzten Herrn Direktors Siebertz in geneigtere Zeitungen kommen,
oder er kann in einen etwaigen Handel-Mazzetti-Almanach aufgenommen
werden.
In der heutigen Reichspost war ein sehr gekürzter Bericht über
unseren 600. Vortragsabend. Das Fortbestehen dieser Einrichtung
ist das, was mich noch am meisten erfreut,
[gestrichen:
obwohl es auch da Schwierig-
keiten gibt, seit Lux sich eingemischt hat, mehr hemmend als fördernd.
Wahrscheinlich werde ich mich bald wieder auf mich allein konzentrieren
und seine Mitwirkung, die eigentlich keine ist, allmählich fallen lassen.
Ich beschuldige ihn gar nicht, denn ich sehe ein, daß er von Salzburg,
seinem Wohnort aus, nicht viel nach Wien her wirken kann. Aber er
hat uns doch ein wenig enttäuscht. Um ihn wenigstens meinerseits
etwas zu beruhigen habe ich ihm neulich auf einer Postkarte folgen-
de Reime geschrieben:
Ich nehm' aus Gottes Händen jede Schickung,
Ob streng, ob mild, in leidiger Verquickung
Mit allen Menschlichkeiten dieser Welt.
Ich hab mir so zur Regel festgestellt,]
Hochverehrte Meisterin!
Herzlichen Dank für Ihren liebenswürdigen Brief vom
13.12. Ihre Grüße habe ich vorgestern der Dienstagrunde zur allgemeinen
Freude ausgerichtet. Dr. Meßner hat mir nicht geschrieben. Ich bin es müde,
mit meinen Artikeln hausieren zu gehen. Daher schicke ich Ihnen den
absichtlich ganz knapp gehaltenen Artikel über den „Nobelpreis für Handel-
Mazzetti, damit doch wenigstens Sie von meiner guten Absicht Kenntnis
nehmen können. Vielleicht kann der Artikel auch durch Vermittlung des
hochgeschätzten Herrn Direktors Siebertz in geneigtere Zeitungen kommen,
oder er kann in einen etwaigen Handel-Mazzetti-Almanach aufgenommen
werden.
In der heutigen Reichspost war ein sehr gekürzter Bericht über
unseren 600. Vortragsabend. Das Fortbestehen dieser Einrichtung
ist das, was mich noch am meisten erfreut,
[gestrichen:
obwohl es auch da Schwierig-
keiten gibt, seit Lux sich eingemischt hat, mehr hemmend als fördernd.
Wahrscheinlich werde ich mich bald wieder auf mich allein konzentrieren
und seine Mitwirkung, die eigentlich keine ist, allmählich fallen lassen.
Ich beschuldige ihn gar nicht, denn ich sehe ein, daß er von Salzburg,
seinem Wohnort aus, nicht viel nach Wien her wirken kann. Aber er
hat uns doch ein wenig enttäuscht. Um ihn wenigstens meinerseits
etwas zu beruhigen habe ich ihm neulich auf einer Postkarte folgen-
de Reime geschrieben:
Ich nehm' aus Gottes Händen jede Schickung,
Ob streng, ob mild, in leidiger Verquickung
Mit allen Menschlichkeiten dieser Welt.
Ich hab mir so zur Regel festgestellt,]