Atelier Kosel
Wien I., Aspernplatz 1
27. Sept. 1921.
Hochverehrter Herr Ginzkey!
Ihr so liebes Schreiben erhielt ich soeben
und bin ich wirklich von Ihrer Liebenswürdig=
keit, meiner kleinwinzigen Aufmerksam=
keit so viel freundliche nachsichtige Worte
zu widmen, beschämt. Ich wollte so ganz
still bescheiden ein Feldblümlein zu den Rosen=
sträußen auf Ihren Geburtstagstisch le=
gen um Ihnen ein Weniges von meiner
herzinnigen Verehrung zu zeigen.
Auf Ihr Buch freue ich mich schon sehr.
In einer Feiertagsstimmung, abseits von
jeder Banalität im Herzen des Waldes,
habe ich den köstlichen Genuss gehabt
Ihr Buch: „letzte Sünde“ zu lesen. Ich habe
in dem seelentiefen Erzähler Degenhardt
Ihren Pulsschlag herausgehört und so ganz
Ihrer eigenen Art in die Augen sehen können.
Vieviel tiefe Freude, wieviel eingestellte
Wahrhaftigkeitsempfindung haben mir
meinem lieben Ginzkey nahe gebracht.
Wien I., Aspernplatz 1
27. Sept. 1921.
Hochverehrter Herr Ginzkey!
Ihr so liebes Schreiben erhielt ich soeben
und bin ich wirklich von Ihrer Liebenswürdig=
keit, meiner kleinwinzigen Aufmerksam=
keit so viel freundliche nachsichtige Worte
zu widmen, beschämt. Ich wollte so ganz
still bescheiden ein Feldblümlein zu den Rosen=
sträußen auf Ihren Geburtstagstisch le=
gen um Ihnen ein Weniges von meiner
herzinnigen Verehrung zu zeigen.
Auf Ihr Buch freue ich mich schon sehr.
In einer Feiertagsstimmung, abseits von
jeder Banalität im Herzen des Waldes,
habe ich den köstlichen Genuss gehabt
Ihr Buch: „letzte Sünde“ zu lesen. Ich habe
in dem seelentiefen Erzähler Degenhardt
Ihren Pulsschlag herausgehört und so ganz
Ihrer eigenen Art in die Augen sehen können.
Vieviel tiefe Freude, wieviel eingestellte
Wahrhaftigkeitsempfindung haben mir
meinem lieben Ginzkey nahe gebracht.