Lucka, Emil: Brief an Franz Servaes. Wien, 14.12.1925
Wien, 14. Dez. 1925
Lieber Franz!
Gestern habe ich mit dem Verleger Karl
Koenig gesprochen, der aus Berlin zurückgekommen
ist und mir sagt, dass er nur telefonisch mit Dir
sprechen konnte und dass es bei Dir Krankheiten gibt.
Näheres wusste er nicht. Ich bin nun ein wenig beunruhigt,
was eigentlich bei Euch los ist. Willst Du mir nicht
wieder einmal schreiben? Ich habe seit dem Sommer
nichts mehr von Dir und Deiner Frau gehört.
Von mir ist nicht allzuviel zu
berichten. Das Buch über Torquemada und die
spanische Inquisition, das in derselben Sammlung wie
Dein Rembrandt erscheinen soll, ist schon im Satz und
wird wohl im März erscheinen. Ich befasse mich noch
weiter mit dem Gegenstand „Spanien“, habe einige
Aufsätze darüber und werde ein Buch fertig machen.
Mein Roman „Am Sternbrunnen“ ist vor kurzem
erschienen, und ich hoffe, dass Du ihn bekommen hast:
Ganz sicher ist das wohl nicht, weil ich mich bei
dem Verlag Reclam, wie es scheint, gar nicht auf die
Aussendungen verlassen kann.