Lucka, Emil: Brief an Franz Servaes. o.O., 31.3.1932
Ich habe im Sommer eine
Komödie geschrieben und weiß nichts damit
anzufangen, freue mich nur, wieder einen
möglichst langen Alpenaufenthalt zu mir zu
nehmen, das macht mir die Wiener üblen
Zustände erträglich. Wie steht es mit Euren
Sommerplänen? Hoffentlich ist keine Kur nötig,
möchtet Ihr nicht einmal in die Alpen kommen?
Wir planen dieses Jahr Kärnten, wo es weniger
regnet als in den Nordalpen, im vorigen Sommer
war es sehr schlimm mit dem Wetter.
Denke Dir, unser lieber Felix
Braun soll eine Freude nach langem langem Warten
erleben: sein „Tantalus“, schon 17 Jahre alt, soll
nun im April in einer Studio-Aufführung des
Burgtheaters herauskommen. Dem armen Kerl ist
das sehr zu gönnen.
Ich würde mich natürlich sehr
freuen, gelegentlich, wenn Du zu nichts anderem
aufgelegt bist, von Dir zu hören, besonders wie
es mit Deiner und der Gattin Gesundheit steht.
Grüße sie bitte aufs Herzlichste von mir, ebenso
Dagny und Beate! Und lass es Dir in jeder
Weise gut gehen!
Dein alter Freund
Emil Lucka