Pendl, Erwin: Brief an Juliane von Myrbach-Rheinfeld. Wien, 1.8.1926
4.
Menschen im freien Berufe eingeleitet u
zurecht gelegt hat. Hoffentlich wird es doch
wieder anderst u. besser. In der Grossstadt ist
gegenwärtig u momentan der Nachtheil gegenüber
dem Landleben noch viel empfindlicher zu ver=
spüren als sonst u kommen die deprimirenden
Gegensätze so recht Atem beraubend zum
inneren u äusseren Bewusstsein.
Nochmals, geehrtese, gnädige Frau Baronin,
unsere innigsten u. wärmsten Grüsse, von
meiner Frau beste Wünsche, für Gegenwart
u. Zukunft - natürlich Meidi u Familie
inbegriffen - u von mir verehrungsvollste
u respektvollste Handküsse, mit denen ich
mich zu zeichnen erlaube, als Frau Baronin
in aller Hochachtung u. Ergebenheit, Dank
erfüllt, verbleibender
Erwin Pendl.