Reiter, Josef: Brief an Elsa von Millenkovich. Wien, 31.5.1915
Aus den gegebenen Beispielen ist die Un=
möglichkeit, die sprachlichen Rythmen
unter einen musikalischen Hut zu brin=
gen deutlich zu ersehen.
Ich bitte Sie der Frau Gräfin mein
herzliches Bedauern, ihr in diesem Falle
nicht zu Diensten sein zu können, zum
Ausdrucke bringen zu wollen.
Von der Behandlung unserer
Gefangenen in Serbien haben Sie in den
letzten Tagen vielleicht gelesen; Sie
haben dabei vielleicht an mich und
meinen armen Buben gedacht. Seit
sechs Monaten weiß ich nichts mehr
von ihm.
Mit den herzlichsten Grüßen
bin ich
in alter Treue
Ihr dankbarer Sohn und
Freund
Josef Reiter.