Bl. 1r: "Mein Kleinod! Nach gestern gepflogener Unterredung mit dem Berliner Theaterdirektor findet die 250.t Vorstellung des :"lustigen Krieg": am 8.t November sttatt. Demnach muß ich am 5ten (Sonntag) Abends abreisen, komme Montag Nachmittags in Berlin [Bl. 1v] an - leite am Dienstag Vormittag die Probe und Mittwoch die Aufführung. Nun peinigt mich der Director, ausser der 250tn noch zwei Vorstellungen zu dirigiren, wozu ich mich aber nicht herbeigelassen. Denn selbst ohne Verlängerung [Bl. 2r] meines Aufenthaltes in Berlin könnte ich erst Sonnabend in Wien ankommen, da ich die Rükreise [!] nicht unmittelbar nach der fatigue (mich strengt das Dirigiren sehr an) antreten kann. So gerne ich vor einigen Wochen meine Existenz in Berlin für immer [ Bl. 2v] zu suchen - gewünscht, so muß ich gestehen, daß ich jetzt jede Minute längeren Aufenthaltes als nöthig mit Freuden abstreiche. Warum? Das weißt Du. Empfehle mich Deiner guten überaus liebenswürdigen Freundin [ mit Kopierstift gestrichen: Adrienne] - ich bitte Dich darum, und theile ihr mit, daß ich morgen (Donerstag [!]) 1/2 5 Uhr das besondere Vergnügen haben werde mich vorzustellen. Dich mein Engel laße herzinnigst umarmen von Deinem Jean"
Strauss, Johann: Brief an Adele Strauß. Wien, 1.11.1882
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