Grillparzer, Franz: Briefe an Katharina und Josephine Fröhlich. o.O., 1823

verbindet er so viel richtigen Sie und so viel Wissen, daß so wie ich Dich, liebe Alte, von allen Menschen am wenig, sten fasse, mir seine Gesellschaft von allen die wenigst un­angenehme ist. Zu seinem Wohlwollen als Mensch, scheint sich auch noch ein besonderes Interesse als Arzt zu gesel­len. Er betrachtet mich nämlich gewißermaßen als einen Kranken s. wahrscheinlich eine Art von Verrückten, dessen Zerstellung ihm Freude gewähren würde. Sei es, wie es sei, seine Gesellschaft ist mir von hohem Werth und ich formide schon sogar den Plan, ihn künftigen Winter villeicht sogar über deine Gesundheit zu Rathe zu ziehen. Lebe recht wohl, grüße die beiden ältesten Ungeheuer, schreibe in meinem Namen ein paar Zeilen an das jüngste, und habe acht, daß das mittlere mich nicht ganz vergißt. /. Ich hoffe, Spetti weiß schon gar nicht mehr, daß ein solchen Mensch, wie ihr Persenbeu­ger Liebhaber jemals auf den Welt war. Ich bitte den beiliegenden Zettel an seine Adrese, in die Seilergasse sich glaube es ist dasselbe Haus, das bei sei­nem vordern Thor in der Karntnerstraße zu den 3 Dä­igen heißt, so bestellen zu lassen. Es betrifft die Aufnahme eines Bedienten und ist schon dringend. Grillparzer