Zu 1. d. 110,894 für spezi zu erhalten, aber weder die Erzherzogen, noch der Erzherzog Ludwig wollten sich zu einer Empfehlung herbeilassen, weil sie Pepi nie selbst singen gehört. Ohne Zweifel wird Netti beim Erzherzog Rudolf glücklicher sein, sonst mußte man freilich auf neue Mittel denken. Ich selbst war durch längere Zeit unwohl, was mich nach meiner löblichen Gewohnheit in die übelste Laune setzte u mir wohl auch mit das Briefschreiben verleidete. Ich hatte allerdings die Absicht, eine Reise nach Dentschland zu machen, u hoffte mit auch irgendwo zusammenzutreffen. Aber da mein Urlaubsgesuch nun schon über 4 Wochen bei Hofe liegt u noch immer keine Antwort erfolgt, so fürchte ich schon das Schlimste, u glaube kaum, daß ich auch vor meiner Rückkunft wurde sehen können Du beklagst dich, daß meine Briefe nicht herzlich genug seien So wie es Laute gibt, die ein in’s übertriebene gehende körperliches Schamgefühl haben, so wohnt mir ein gewißes Schamgefühl der Empfindung bei; ich mag meinen innern Menschen nicht nacht zeigen, und die größte Aufgabe für diejenigen, die mit nur umgehen wollen, ist es, dieses Gefühl zu überwinden u nur Herzens ergießungen möglich zu machen. Dieses Zurückhalten der Äußerungen der Seusibilität hat zwar allerdings die übte Folge, daß(wie denn alles durch die Nicht-Übung abnimmt) auch die Erwegbarkeit des Herzens nach u nach sich schwacht, aber sie bleibt doch immer da, u wer mich zu faßen wüßte, wurde sich sehr wundern mich früher für stalt gehalten zu haben. Leb wohl und grüße Pepi und den Vater Brillparzer