Paläontologisches u. Paläobiologisches Institut der Universität Wien.
Wien, I., Universität.
Wien, den 1.Mai 1933.
Hochverehrter Doctor !
Nehmen Sie meinen herzlichsten Dank für Ihren lieben
Brief entgegen sowie für die freundliche und gütige Entgegennah-
me meines wirklich gut gemeinten Elaborats, wegen dessen Zusen-
dung ich beträchtliche Gewissensbisse hatte.Lassen Sie sich auch
noch ganz besonders für die so liebe Erinnerung aus Schweden
danken,die mir grosse Freude bereitete.
Die Griechenlandreise ist glücklich vorübergegangen,
wenn ich diesen Ausdruck gebrauche, so geschieht es, weil ich als
Hauptverantwortlicher "zeichnete" und froh bin,dass die Sache
ohne enrstliche Unfälle abgelaufen ist.Es gibt ja immer eine
Menge Reisegenossen,die sich über das Ausmass von Gefahren bei
einer solchen Reise nicht recht im Klaren sind.Da wird z. B. in
Korfu bei Palaeokastrizza eine Dame,die von dem Besitzer eines
Anwesens ausdrücklich vor dem Betreten desselben gewarnt worden
war und das Verbot übertrat,von dem Haushund angefallen und ge-
bissen;der Hund wird von einem überklugen Gendarmen erschossen;
und nun weiss niemand,ob Gefahr des Ausbruches der Lissa für die
Betroffene besteht oder nicht...oder ein anderer macht die Augen
nicht ordentlich auf und fällt in den Ruinen des Palastes von
Knossos in ein Loch;oder ein anderer springt über eine Mauer und
verknaxt sich den Knöchel;u.s.f.Dazu kommen dann noch die unfrei-