ab, wo ich Sonnabend einzutreffen gedenke, auch will ich meine Reise nach Grünchen möglichst beschleunigen, vor 14 Tagen kann ich jedoch für keinen Fall bei auch sein. Den gestrigen Tag, meinen Namenstag, habe ich theils mit Extrapost, theils auf dem offenen Wagen der ordinaren Briefpost, die Schacht endlich in der hollischen Viligence zugebracht, mit der ich die höllischste Stelle des Thüringerwaldes zwischen Rudolstadt u. Coburg zurücklegte. So zerschakelt ist wohl seit die Velt steht noch Niemand geworden, dazu stockdienkte Nacht u. Regen in Stromen. Denke Dich nur in dem ungehenern Diligen gewagen, als einziger Passagier, 6 Pferde vorgespannt, die auf dem elenden Wege doch nur Schritt vor Schritt gehen können. Das Morgens habe ich mir von dir zum Namenstage Glück wünschen lassen u die Strecke von Kahle bis Rudolstadt in deiner Gesellschaft recht angenehm zurückgelegt Die Hauptursache meiner verspäteten Zurückkunft ist eigentlich so übel nicht. Ich habe nämlich auf meiner ganzen Reise so unendlich viel Liebe und Freundschaft gefunden, daß ich mich überall länger aufhalten müßte als ich wollte, u. überhaupt die angenehmste Erinnerung mit zurücknehme. Vor allem war dieß der Fall in Weimar. Der alte Höthe war von einer Liebenswürdigkeit, wie seine Umgebung seit Jahren sich nicht erinnern ihn gesehen zu haben. Ich streißte bei ihm u mußte eine zweite Einladung leider darum ablehnen, weil ich bereits versagt war. Er hat einen Maler Bei sich, der ihm die Menschen, die ihn vorzüglich interessiren, zeichnen muß, mir wiederfuhr eine gleiche Ehre. Leider habe ich ihn zum Danke für all die Gute künftig einigert, der mich befiel jedesmal eine solche Rührung wenn ich ihr sah, daß ich beinahe meiner nicht Herr war, u alle Mühe hatte, nicht in Thränen auszubrechen. Einmal geschah es auch trotz alles Widerstrebens, als mich der alte Man an der Hand haßte, ins Eßzimmer führte u mit einem herzlichen Drucke an seine Seite hinsetzte. Die Wirkung die er auf nach hervorbrachte war halb wie ein Vater u. halb wie ein König. Auch sonst war man in Weimar wie soll mit mir. Keinen Ungenblick allein, immer von den nahmhaftesten der Stadt umgeben, der Großherzog ließ mich rufer, ich war anderthalt Stunden bei ihm. Am